Take-off

So startet ihr Wellen an

Der Take-off in der ungebrochenen Welle wird auch Grünwellenstart genannt und bildet die Basis zum richtigen Wellenreiten. Voraussetzung ist, dass man die Aufstehbewegung sowohl am Strand als auch in den Schaumwalzen, also den schon gebrochenen Wellen, bis zum Abwinken geübt hat. Ein großvolumiges Board erleichtert die Sache ungemein.

Die richtigen Bedingungen
Sucht euch einen Tag und einen Spot aus, an dem die Wellen nicht zu groß sind und ziemlich soft brechen. Auf dem Wasser solltet ihr euch als Einsteiger anfangs nicht zwischen andere Wellenreiter mischen, sondern etwas weiter abseits üben. Jetzt noch die richtige Stelle zum Rauspaddeln suchen und ab in den Line Up. Das ist die Stelle, wo die Wellen steil genug zum Anpaddeln werden, aber noch nicht brechen.

Der Take-off setzt sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:
. Positionieren im Line Up
. Timing der Aufstehbewegung
. Power fürs Anpaddeln
. richtige Position auf dem Board
. und natürlich die Aufstehbewegung selbst

Die richtige Position
Die richtige Position Im Line Up sitzt ihr parallel zu den Wellen, damit man diese und das Ufer gleichzeitig im Auge behalten kann. Kein anderer Schlitzer weit und breit zu sehen. Jetzt kommt sie, die perfekte Welle, und zwar direkt auf euch zu. Sie baut sich auf, ist aber noch nicht gebrochen. Ihr dreht euch mit dem Board in Richtung Strand, so dass sich das Board im rechten Winkel zur Welle befindet.

Das Anpaddeln
Bei einer Entfernung der Wellen von ca. 5 bis 7 Metern müsst ihr kräftig lospaddeln.

Wenn die Welle euch erreicht, hebt sie das Board hinten an. Deshalb müssen die Beine geschlossen auf dem Board liegen, damit die Nose nicht ins Wasser gedrückt wird. Leicht ins Hohlkreuz gehen - so kann man schneller paddeln.

Jetzt hat die Welle euch erreicht und ihr müsst den vorderen Teil des Boards etwas belasten, sonst läuft die Welle unter euch durch. Das macht ihr, indem der Brustkorb aufs Deck gedrückt wird. Beine geschlossen halten, sonst droht ein Nosedive... und kräftig weiterpaddeln.

Damit ihr die Welle auch wirklich bekommt, könnt ihr euren Speed mit kräftigen Doppelarmschlägen erhöhen. Dieser Sprint ist wichtig, damit man möglichst früh die Welle angleiten kann.

Grünwellenstart

Das Board auf Geschwindigkeit bringen, bevor die Welle euch erreicht

Kräftig anpaddeln

Die Welle hebt das Board an, kräftig paddeln und Brust aufs Board drücken

Das Aufstehen
Wenn das Brett von alleine läuft und ihr den Schub der Wellen spürt, einfach gleiten lassen und die Hände etwas unterhalb der Brust dicht neben dem Körper aufs Board setzen. Nicht zu weit vorne, sonst drückt ihr die Nose ins Wasser. Das Surfboard befindet sich immer noch im rechten Winkel zur Welle, so kann es schneller angleiten.

Jetzt folgt die Absprunghaltung. Die Arme sind leicht gebeugt, die Hüfte liegt noch auf dem Deck, die Füße werden angewinkelt und die Zehen aufs Board gestellt - gleich müsst ihr euch abstoßen. Dabei schaut ihr in die Richtung, in die die Welle bricht. Durch Körperverlagerung lenkt ihr das Board in diese Richtung.

Ihr wartet so lange, bis das Board durch die Geschwindigkeit eine stabile Position gefunden hat. Wenn ihr zu früh aufsteht, läuft die Welle unter euch durch. Wenn ihr zu spät aufstehst, bricht die Welle und man kommt nicht mehr in den 'grünen' Bereich.

Der Zeitpunkt für das Aufstehen ist da: Mit den Armen hochdrücken und über die Zehen in die Hocke springen. Den vorderen Fuß zwischen den Händen aufsetzen, den hinteren vor den Finnen - im rechten Winkel zur Längsachse. Sanft belasten und mit der Geschwindigkeit der Welle gehen.

Den Zwischenstop auf dem Knie solltet ihr beim Aufstehen unbedingt vermeiden. Beobachtet man Wellenreit-Anfänger, sieht man, dass die meisten es nicht aufs Brett schaffen, weil deren Take-off zu langsam ist. Meist versuchen Rookies in Zeitlupe aufzustehen und verlieren durch die wackligen Schritte erst recht die Kontrolle über ihr Brett. Damit es klappt, muss der Take-off blitzschnell in einer fließenden Bewegung ausgeführt werden. Je schneller ihr steht, desto besser.

Dynamische Liegestütze

Board gleiten lassen und Hände dicht bei der Brust platzieren und zum Aufstehen abstützen

Sicher und schnell aufstehen

Vorderer Fuß zwischen die Hände und hinterer kurz vor der Finne - in der Hocke die Fahrt stabil halten

Blick in Fahrtrichtung

Blick in Richtung Wellenhang und Turn einleiten

Gewichtsverlagerung zur Kurvenfahrt

Durch Gewichtsverlagerung wird das Board in Richtung Wellenhang gesteuert, hier als Backside Turn (mit dem Rücken zur Welle) nach links

Down the Line
Wow! Das hat schon richtig gut funktioniert. Aber kaum steht man auf dem Board, kommt man auch schon wieder aus dem Gleiten und das Weißwasser der Welle holt einen ein. Was war falsch? Ihr seid die Welle geradeaus heruntergefahren - ihr also davon gesurft! Dabei verliert man im flachen Teil vor der Wellen sofort an Geschwindigkeit, das Weißwasser holt euch ein und der Ritt ist vorbei.

Das Geheimnis liegt darin, die richtige Linie zwischen Wellenkamm und Wellental zu finden und vom brechenden Teil wegzusurfen. Nur direkt an der Welle hat man immer genügend Geschwindigkeit. Dazu belastet man die wellennahe Kante durch leichte Körperverlagerung auf diese Seite. Das Board beginnt sich in diese Richtung zu bewegen. Die richtige Dosierung ist natürlich Übungssache.

Schafft ihr es, die Kantenbelastung beim Aufstehen aus der Hocke aufrecht zu erhalten, steht eurem ersten richtigen Wellenritt nichts mehr im Weg. Ihr surft 'Down the Line' und spürt die Beschleunigung der steiler werdenden Welle.

Immer auf dem steilen Teil der Welle bleiben

Vom brechenden Teil der Welle weg, aber immer auf dem Wellenhang bleiben - so behaltet ihr die Geschwindigkeit


Share on Tumblr Pin on Pinterest